Stellungnahme zur „Rundmail zum Raum der Stille und religiösen Hochschulgruppen“ der Uni, vom Mittwoch, 24. August

Auch die Unabhängige Linke Liste kritisiert das jüngste Rundschreiben der Universität, in der diese auf den universitären „Gebetsraum“ (eigentlich der studentische Ruheraum) sowie ausdrücklich auf religiöse Hochschulgruppen (ESG, KHG, MHG, SMD) hinweist. Es kommt nicht häufig vor, dass das Universitätspräsidium eine E-Mail an alle Studierenden verschickt. Ausgerechnet dies geschah nun durch die Vizepräsidentin Frau Clement stellvertretend für einen sogenannten „Beirat des Raumes der Stille“, von dem wir bislang noch nicht gehört hatten, anscheinend um für Religionsausübung auf dem Campus, in einem vom Unipräsidium offenbar extra hierfür umgewidmeten Uniraum, zu werben.

Wir sind der Überzeugung und wir werden nicht müde, das immer wieder zu betonen, dass die Universität als ein Ort von Aufklärung, Kritik und gesellschaftlichem Fortschritt zwingend ein säkularer Ort sein muss. Jeder Mensch soll studieren dürfen, selbstverständlich auch alle gläubigen Menschen. Jedoch ist Religion Privatsache. Die Ausübung von Religion auf dem Campus darf nicht von der Universität aktiv unterstützt werden. Wir wünschen uns vom AStA, dass dieser sich gegenüber dem Unipräsidium für eine säkulare Universität stark macht. Ein selbstverwalteter studentischer Ruheraum wäre in Zeiten von zunehmender Schnelllebigkeit in der universitären Kultur wieder dringend vonnöten. Es ist umso mehr ein Trauerspiel, dass dieser Raum offenbar ohne Einbezug der studentischen Selbstverwaltung durch das Unipräsidium zum Gebetsraum umfunktioniert wird. Dies ist inakzeptabel und gehört kritisiert.

Der AStA als Vertretungsorgan der studentischen Selbstverwaltung wäre die Institution an der Uni, die, demokratisch legitimiert, den studentischen Ruheraum verwalten sollte, nicht irgendein unifremder, vom Präsidium eingesetzter „Beirat“.

 

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